Ein Denkmalpatenschaft-Projekt zu Münchner Brücken

In München ist im April 2019 an zwei Mittelschulen/Hauptschulen ein neues interessantes Denkmalprojekt vor dem Hintergrund „Denkmal und Integration“ gestartet.
Eine 5. Klasse und eine Deutschförderklasse (D7/8) werden gemeinsam eine Übersicht über einige bedeutende Brücken Münchens in Form eines Pop-Up-Katalogs, „Spaziergang-Karten“ und einer Ausstellung erarbeiten. Diese Beschäftigung wird auch in den jeweiligen Herkunftssprachen stattfinden, so dass die Informationen zu den Brücken zugleich für Zugereiste, Touristen und alle Interessierten attraktiv sind. Außerdem können mit Hilfe der Mehrsprachigkeit die Eltern der Kinder – die oft leider keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben – an der Arbeit ihrer Kinder teilhaben.

„BRÜCKEN ÜBER BRÜCKEN"

Die Isar durchfließt München und zerschneidet die Stadt, wird aber durch mehr als 1000 Brücken aus unterschiedlichsten Zeitepochen verbunden und wieder überbrückt.
Diese Brücken sind zum Teil kulturhistorisch wertvolle Denkmäler und Zeitzeugen der Münchner Geschichte - ebenso sind sie interessante Konstruktionen und wichtige verkehrstechnische Bauten. Häufig sind die Bauwerke geschmückt mit Kunstwerken, wie Skulpturen, Wappen und Innschriften. Selbst Überraschendes und Schützendes (wie Nischen, Verstecke, Kammern,...) bieten die Isarbrücken.

Brücken sind eindrucksvolle Sinnbilder dafür, dass vieles, was uns trennt, doch mit technischem und baumeisterlichem, handwerklichem und kunstfertigem Geschick und auch im weiteren Sinn betrachtet mit gutem Willen wieder verbunden und überbrückt werden kann.
Brücken und speziell die Münchner Isarbrücken sind daher in ihrer Vielfältigkeit spannende Denkmalbauwerke für Schüler und Schülerinnen.

Nebenbei geben Brückenkonstruktionen in ihrer Vielfalt Anregungen zum Vergleich mit Brückenbauwerken aus den unterschiedlichen Herkunftsländern der Kinder, und sie schaffen auch hier – sinnbildlich gesehen – eine „Brücke“, gespannt zwischen neuer und alter Heimat der Familien und lassen Erinnerungen lebendig werden.

Es wäre ein großer Erfolg im Sinne der Integration, wenn im Rahmen der Beschäftigung mit dem Thema „Brücken“ und der zusätzlichen Betrachtung anderer spannender Brücken-Lösungsmöglichkeiten im Bereich fremder Regionen und Kulturen so etwas wie Respekt vor den Leistungen verschiedenartiger Lebensarten erwachsen würde. Diese Betrachtung würde durchaus auch Stolz auf die jeweiligen Leistungen auf allen Seiten zulassen.

Damit das Thema „Brücken“ und seine Behandlung einen möglichst breiten Wirkungsrahmen erhält, werden die Schüler und Schülerinnen das erarbeitete Wissen in Ausstellungen, vielfältigen Präsentationen vor Ort an interessanten Brücken Mitschülern, Eltern und interessierten Gruppen vorstellen. Die Schüler geben damit ihr Wissen weiter, konzentrieren sich auf die Vorstellung eines Themas, erweitern ihren Sprachschatz, üben das freie engagierte Sprechen zu einem Inhalt, Wiederholen die Fakten, erleben den Erfolg des eigenen Engagements und kommen damit den Begriffen „Denkmal, Umwelt und Heimat“ ohne Druck und Schwierigkeiten näher.